• F17-2020
  • 05./06.06.2020, 10-17 Uhr
    • Ingo Westerholt, Neubrandenburg
  • Fachkräfte der Sozialen Arbeit, des Gesundheitswesens und andere Interessierte
  • min. 14 | max. 20 Teilnehmer
  • 215,00 € inkl. Kursmaterialien, Mittagessen, Pausenerfrischungen
    Bildungszuschüsse ...
  • Anmeldeschluss ist der 08.05.2020
  • Neubrandenburg
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Wenn Gespräche nicht mehr fruchten

Kommunikationstipps für schwierige und festgefahrene Situationen

Trotz guter Vorbereitung ‚entgleisen‘ manche Gespräche oder fahren fest. In diesem Seminar werden diese analysiert, mögliche Quellen aufgezeigt und mit praxisorientierten Ideen an der Zwei-Schritt-Strategie ausprobiert.

Worum geht es?

Zunächst erkunden wir; warum Gespräche festfahren. Was passiert im Gegenüber? Nimmt der Gesprächspartner die Situation ganz anders wahr, kann er nicht anders oder will er nicht? Was ist zwar vom Helfer gut gemeint, verstärkt aber den Widerstand des Klienten? Wie kann der Helfer den Klienten für den Veränderungsweg gewinnen? Gespräche fahren gerne dort fest, wo mindestens eine Partei das Ergebnis schon vorher festlegt, persönlich wird oder die Diskussion anderweitig emotional einfärbt. Hier entfernen sich die Gespräche von einer sachlichen Betrachtung und versteifen sich in die Frage, wer Recht hat bzw. sich durchsetzt. Im Extrem sind beide Seiten emotional aufgeladen, wie wir es im sogenannten „Rosenkrieg“ vorfinden. Die Gespräche eskalieren regelmäßig und es geht dann z.B. nicht mehr um das Wohl der Kinder, sondern darum den Ex-Partner zu bestrafen. Statt an einer gemeinsamen Lösung zu arbeiten, „beweist“ man dem Partner, dass es nicht geht und jede Partei weiß sicher, dass die andere Seite Schuld hat. Eine weitere Quelle für unbefriedigende Gespräche finden wir, wenn zwei Parteien unterschiedliche Wahrnehmungen vom gleichen Sachverhalt haben. Z.B. nimmt die Mutter das Verhalten des Kindes ganz anders wahr als die Erzieher. Im diesem Fall streitet man sich dann gerne um die richtige Wahrnehmung, die Situation wird emotional und am Ende geht es wieder um einen Machtkampf und nicht mehr um die Sache an sich (in diesem Fall das Kindswohl). Klassischer Weise versuchen jetzt Einige die Emotionen und das Persönliche des Gegenübers rauszunehmen, zu ignorieren und mit Macht sachlich zu bleiben. Dies führt in der Regel aber nicht zu einer tragfähigen Vereinbarung, da unterdrückte Gefühle sich verstärken und wir bei zu starker Betonung des Sachlichen den Menschen für die Zusammenarbeit verlieren. Alternativ versuchen andere, die aufgeregte Person erst einmal zu beruhigen und in der Sache einzulenken. Nach dem Motto „der Klügere gibt nach“ hoffen sie, dass sich das Problem später nicht wiederholt. Dies verändert aber nicht das Verhalten und die enttäuschten Hoffnungen führen zu Ärger oder Frustration. Wie kann man in schwierigen Situationen gewinnend auf der Beziehungsebene bleiben, d.h. den Konflikt entschärfen, die Gefühle beruhigen und trotzdem konsequent ziel- und lösungsorientiert in der Sache vorankommen? In diesem Seminar wird für solche Gesprächssituationen eine 2-Schritt-Strategie vorgestellt. Es geht um eine Alternative zum Entweder-Oder und um einen Ausweg aus festgefahrenen oder entgleisenden Gesprächsverläufen. Die Strategie wird vorerst an konkreten Beispielen nachvollziehbar dargestellt und anschließend an verschiedenen Fallbeispielen gemeinsam geübt Eigene Fälle in anonymisierter Form sind wie immer willkommen und können eingebracht werden.